RNWSZ

Rhein-Neckar-Wirbelsäulenzentrum

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Nach der endoskopischen Operation

Verhalten nach endoskopischen Wirbelsäuleneingriffen

Nach endoskopischen Wirbelsäuleneingriffen ist es wichtig, sich an bestimmte Verhaltensweisen zu halten, um eine schnellere Genesung zu fördern und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Verhalten nach endoskopischen Wirbelsäuleneingriffen

  1. Ruhe und Schonung: In den ersten Tagen nach dem Eingriff ist es wichtig, ausreichend Ruhe zu bekommen und sich zu schonen. Vermeiden Sie schweres Heben, Biegen oder Strecken, um die betroffene Region nicht zu belasten.
  2. Medikamente: Nehmen Sie verschriebene Schmerzmedikamente gemäß den Anweisungen Ihres Arztes ein, um Schmerzen zu lindern. Vermeiden Sie jedoch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten oder entzündungshemmenden Medikamenten, es sei denn, Ihr Arzt hat dies ausdrücklich genehmigt.
  3. Bewegung: Beginnen Sie nach Rücksprache mit Ihrem Arzt mit leichten Bewegungsübungen, um die Durchblutung zu fördern und die Genesung zu unterstützen. Gehen Sie langsam und machen Sie kurze Spaziergänge, um die Muskeln zu stärken und Steifheit zu reduzieren.
  4. Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen ist, um die Heilung zu unterstützen. Trinken Sie ausreichend Wasser, um hydratisiert zu bleiben.
  5. Körperhaltung: Achten Sie darauf, eine gute Körperhaltung einzuhalten und Verrenkungen zu vermeiden. Verwenden Sie beim Sitzen oder Stehen ergonomische Hilfsmittel, um Rückenbeschwerden zu reduzieren.
  6. Nachsorge: Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes bezüglich Nachsorgeuntersuchungen und -termine. Melden Sie alle ungewöhnlichen Symptome oder Komplikationen sofort Ihrem Arzt.
  7. Vermeidung von Rauchen und Alkohol: Rauchen und Alkoholkonsum können die Heilung beeinträchtigen. Versuchen Sie, während der Genesungsphase auf diese Substanzen zu verzichten.

Es ist wichtig, dass Sie sich an die spezifischen Anweisungen Ihres Arztes halten und bei Fragen oder Bedenken mit ihm kommunizieren. Jeder Patient und jede Operation ist einzigartig, daher kann Ihr Arzt individuelle Empfehlungen für Ihre Genesung geben.

Enhanced Recovery After Surgery (ERAS)

Enhanced Recovery After Surgery (ERAS) ist ein multimodaler Behandlungsansatz, der darauf abzielt, die Genesung und Erholung von Patienten nach einer Operation zu verbessern. Dieser Ansatz, der auch als "Fast-Track-Chirurgie" bekannt ist, basiert auf evidenzbasierter Medizin und umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die darauf abzielen, die Erholung nach einer Operation zu beschleunigen, Komplikationen zu reduzieren und den Krankenhausaufenthalt zu verkürzen.

Ein typisches ERAS-Programm umfasst verschiedene Komponenten:

Typischer Ablauf Enhanced Recovery After Surgery

1. Präoperative Vorbereitung: Die Optimierung des Gesundheitszustands vor der Operation durch Aufklärung des Patienten, Anleitung zur Vorbereitung auf die Operation, Raucherentwöhnung, Ernährungsberatung und Management von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck.

2. Minimalinvasive Chirurgie: Die Verwendung minimalinvasiver chirurgischer Techniken, wenn möglich, um das Ausmaß der Operation und das damit verbundene Gewebetrauma zu minimieren.

3. Frühzeitige Nahrungsaufnahme: Die frühzeitige Wiederaufnahme einer normalen Ernährung nach der Operation, um den Erholungsprozess zu unterstützen und den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen.

4. Schmerzmanagement: Die Verwendung von multimodalem Schmerzmanagement, das verschiedene Methoden wie lokale Anästhetika, nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs), Opioid-Sparstrategien und Nervenblockaden umfasst, um Schmerzen zu kontrollieren und die Notwendigkeit von Opioiden zu reduzieren.

5. Frühzeitige Mobilisierung: Die Förderung der frühen Mobilisierung und Aktivität nach der Operation, um den Muskelabbau zu reduzieren, die Lungenfunktion zu verbessern und das Risiko von Komplikationen wie Thrombosen und Lungenentzündungen zu verringern.

6. Verkürzter Krankenhausaufenthalt: Die Identifizierung von Patienten, die für eine Entlassung aus dem Krankenhaus geeignet sind, und die Förderung eines sicheren und frühen Übergangs nach Hause oder in die ambulante Pflege.

Angelehnt an das oben genannte Programm findet unmittelbar nach der anästhesiologischen Überwachung die Mobilisation des Patienten auf der Station statt. Aufgrund der minimalinvasiven Operationstechnik besteht ein kaum wahrnehmbarer Wundschmerz. Dementsprechend kann auf die Gabe von hochpotenten Schmerzmitteln verzichtet werden und der Patient kann sich ohne Einschränkungen selbst im Zimmer bewegen. Nach der ärztlichen Abschlusskontrolle kann er sogar noch am selben Tag der Operation das Krankenhaus wieder verlassen und in seine gewohnte Umgebung zurückkehren.
 

Rehabilitation und Krankschreibung

  • Ist eine Rehabilitation nach endoskopischen Eingriffen notwendig?

    In den meisten Fällen ist keine Rehabilitation nach endoskopischen Wirbelsäuleneingriffen empfehlenswert. Dennoch bleibt anzumerken, dass es sich bei den meisten Wirbelsäulenerkrankungen um degenerative Prozesse handelt, die sich schleichend über die letzten Jahre entwickelt haben. Im Falle von Facettengelenksarthrosen, Wirbelkanal-Einengungen oder chronischen ISG Schmerzen kann über eine Rehabilitation nachgedacht werden, da diese Prozesse von der schmerzbedingten Reduktion der körperlichen Aktivität begleitet wurde.

    Obwohl endoskopische Eingriffe im Vergleich zu traditionellen offenen Operationen weniger invasiv sind und eine schnellere Genesung ermöglichen, kann eine Rehabilitation dennoch dazu beitragen, die verlorene Funktion und Beweglichkeit zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Genesung zu beschleunigen. Die Feststellung der Rehabilitations-Notwendigkeit obliegt dem sie begleitenden Facharzt.

    Physiotherapie: Ein individuell angepasstes Physiotherapieprogramm kann dazu beitragen, die Muskeln zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern, die richtige Körperhaltung zu fördern und die Rückkehr zur normalen Aktivität zu erleichtern. Dies kann Übungen zur Stabilisierung der Wirbelsäule, Dehnübungen und spezifische Bewegungstherapien umfassen.

    Schmerzmanagement: Ein Schmerzmanagementprogramm kann verschiedene Techniken umfassen, um Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen, darunter manuelle Therapie, Massage, Wärme- oder Kältetherapie und elektrische Stimulation.

    Bewegung und Aktivität: Die schrittweise Wiederaufnahme von Aktivitäten und Bewegungen ist ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation. Ein Physiotherapeut kann dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt und die richtige Intensität für die schrittweise Wiederaufnahme von Aktivitäten festzulegen, um Überlastung zu vermeiden.

    Ergonomie und Körperhaltung: Die Schulung in richtiger Ergonomie und Körperhaltung kann dazu beitragen, Rückenbeschwerden zu reduzieren und die Wirbelsäule zu entlasten, insbesondere bei Aktivitäten des täglichen Lebens und am Arbeitsplatz.

    Die Rehabilitation nach endoskopischen Wirbelsäuleneingriffen ist darauf ausgerichtet, die Funktion und Lebensqualität des Patienten zu verbessern und die Rückkehr zur normalen Aktivität zu fördern. Es ist wichtig, dass die Rehabilitation individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten ist und unter der Anleitung von qualifizierten Fachkräften durchgeführt wird.

  • Wie lange bin ich nach der OP krankgeschrieben?

    Die Dauer der Krankschreibung nach endoskopischen Wirbelsäuleneingriffen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Art des Eingriffs, der Schwere der Symptome vor der Operation, dem individuellen Genesungsverlauf des Patienten und den Anforderungen des Arbeitsplatzes.

    In der Regel wird die Krankschreibung individuell durch den behandelnden Arzt festgelegt, basierend auf dem Heilungsprozess und der Fähigkeit des Patienten, seine normalen Aktivitäten wieder aufzunehmen.

    Für viele Patienten kann die Krankschreibung nach endoskopischen Wirbelsäuleneingriffen zwischen einigen Tagen und Wochen liegen, je nach Art des Eingriffs und der körperlichen Belastbarkeit des Patienten. In den ersten Tagen nach der Operation ist es üblich, dass Patienten eine gewisse Zeit zur Erholung zu Hause benötigen und in dieser Zeit möglicherweise nicht in der Lage sind, ihren normalen Aktivitäten in vollem Umfang nachzugehen.

    Der Arzt wird den Heilungsverlauf des Patienten überwachen und Empfehlungen zur Rückkehr zur Arbeit oder zur schrittweisen Wiederaufnahme von Aktivitäten geben. In einigen Fällen kann eine angepasste oder eingeschränkte Tätigkeit erforderlich sein, um den Heilungsprozess zu unterstützen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

    Es ist wichtig, dass Patienten die Anweisungen ihres Arztes bezüglich der Krankschreibung und der Nachsorge genau befolgen und bei Fragen oder Bedenken mit ihrem Arzt kommunizieren. Eine zu frühe Rückkehr zur Arbeit oder zu normalen Aktivitäten kann den Heilungsprozess beeinträchtigen und das Risiko von Komplikationen erhöhen.

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